News
Sie ist 38 Jahre alt und bringt ein staatliches Gewicht von 3,5 Tonnen auf die Waage. Die Rede ist von der asiatischen Elefantendame „Don Chung“ aus dem Leipziger Zoo. Der Dickhäuter fristete auch als älteste Leitkuh einer großen Elefantenherde in der Messestadt ein zufriedenes Dasein. Nach dem Zuwachs aus Berlin wurde „Don Chung“ aber als ehemalige „Chefin im Ring“ zwangsläufig ins zweite Glied versetzt. „Das hat sie offensichtlich nicht verkraftet“, schätzt die Leipziger Zoosprecherin Melanie Ginzel ein. Die Elefantenkuh wurde von der Herde nicht mehr richtig angenommen, zog sich immer mehr zurück und blieb für sich allein. Alle wohlgemeinten Leipziger Bemühungen um eine Verbesserung der Lage blieben erfolglos. Jetzt soll ein „Tapetenwechsel“ als letztes Hilfsmittel helfen. Noch vor dem Sommer soll „Don Chung“ mit einem Spezialtransporter in die Lausitz übersiedeln, kündigte die Pressesprecherin an. Ihr persönlicher Zoopfleger wird ihr dabei in der Anfangsphase beim Eingewöhnen helfen.
Auf die Elefantendame aus der Messestadt wartet in Cottbus bereits ein kleines Paradies. Das neue, rund 345 Quadratmeter große Elefantenhaus mit Wasserbecken und üppigen Außengelände soll für beste Aufenthaltsbedingungen im größten Brandenburger Zoo sorgen. Hier gibt es auch die erste Begegnung des Leipziger Neuankömmlings mit Leidensgefährtin „Sundali“. Die jetzt 53-jährige Cottbuser Elefantenkuh musste vor drei Jahren einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Ihre langjährige Gehege-Freundin „Karla“ musste im Jahr 2020 trotz erfolgreicher Operation und wegen erheblicher Probleme mit den Füßen leider eingeschläfert werden. Sie wurde 54 Jahre alt und beide Elefantendamen galten seit 1970 als unzertrennlich. Unter den rund 1.200 Tieren in etwa 170 Arten waren sie die ganz besondere Attraktion im idyllischen Tierpark an der Spree.
Jetzt sollen die beiden Dickhäuter in der neuen und etwa zehnmal größeren Cottbuser „Senioren-Residenz“ schnell „beste Freundinnen“ werden. Das hofft natürlich auch Tierparkdirektor Jens Kämmerling. Für ihn und die vielen Zoobesucher sollen die beiden Elefantendamen schnell Freundschaft schließen und für neue Schlagzeilen sorgen. Nach dem neuen Sumatra-Tigerweibchen „Surya“ und ihrem männlichen Pendant „Denar“ aus polnischen Zoos könnte nun das schwergewichtige Elefantenpärchen „Sundali“ und „Don Chung“ die Besucher in Scharen in den 1954 eröffneten Cottbuser Tierpark locken. Im Vorjahr besuchten knapp 180.000 kleine und große Tierfreunde Brandenburgs größten Zoo. (kay) 19. April 2023
Die Deutsche Fotothek der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) erhält den Vorlass des Bautzener Fotografen Jürgen Matschie für ihr „Archiv der Fotografen“. Mehr als 600 Fotografien aus allen Schaffensphasen sind bereits an die Dresdner Institution übergeben worden und im Fototheksportal online zugänglich. Die spätere Übernahme des gesamten Archivs ist vertraglich vereinbart. Mit Jürgen Matschie, der am 28. Februar seinen 70. Geburtstag begeht, ist fortan ein weiterer wichtiger Protagonist ostdeutscher Fotografie in der Sammlung der Deutschen Fotothek vertreten, teilt die SLUB mit.
Jürgen Matschies großes Thema, dem er sich seit über vier Jahrzehnten widmet, ist die zweisprachige Lausitz: als Lebensumfeld, als Landschaft und als Wirtschaftsraum von Sorben und Deutschen, heißt es weiter in der Mitteilung. Spannungsvoll bewege sich sein Oeuvre zwischen sozialdokumentarischer Beobachtung und formal-ästhetischer Transformation der Wirklichkeit. Strukturwandel, generationelle Veränderungen, Modernisierungsprozesse, der politische Umbruch 1989/90 und der Widerhall globaler Entwicklungen im Lokalen werden in Jürgen Matschies Fotografien sichtbar. Viele Jahre lang hat er Menschen in ihrem zumeist dörflichen Umfeld mit der Kamera begleitet. Das 1995 erschienene Buch „DOMA“ (sorbisch für Zuhause) stellt eine Art Essenz dieser Auseinandersetzung dar: ein behutsames visuelles Soziogramm der Region und ihrer Bewohner, deren Leben in den 1980er Jahren stark von der sorbischen Kultur geprägt war.
Gleichermaßen kennzeichnend für die Lausitz war und ist die exzessive industrielle Nutzung der Natur zur Braunkohlegewinnung, einhergehend mit einer massiven Transformation der Landschaft. In Langzeitprojekten wie den 1985 begonnenen „Bergbaulandschaften“ und den seit 2010 anschließenden „Bergbaufolgelandschaften“ dokumentiert der Fotograf diese Entwicklungen. Weitere zentrale Werkkomplexe sind die zwischen 2002 und 2008 entstandenen „Agrarlandschaften“ sowie die 2007 begonnene Serie der „Stadtlandschaften“, mit denen er das geografische Spektrum auf kleine und große Städte in Süd-, Mittel- und Osteuropa erweitert, informiert die SLUB.
Jürgen Matschie wurde 1953 in Bautzen geboren und wuchs im nördlich davon gelegenen Dorf Spreewiese (sorb. Lichań) auf. Zwischen 1972 und 1974 erfolgten erste fotografische Versuche. Nach einem Technologiestudium und Tätigkeit im VEB Kondensatoren-Werk Görlitz wechselte er 1979 in die Kulturarbeit am Haus für sorbische Volkskunst in Bautzen, wo er im Bereich Amateurfilm und -fotografie tätig war. Von 1983 bis 1986 absolvierte Jürgen Matschie ein Fernstudium im Fachbereich Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Horst Thorau. 1988 begann er, als freiberuflicher Fotograf in Bautzen zu arbeiten und verfolgte fortan eigene künstlerische Projekte. Seit 2003 widmet er sich der Aufarbeitung von Vor- und Nachlässen verschiedener Lausitzer Fotografen; die Ergebnisse werden in Buchform herausgebracht. Darunter sind Erich Rinka und Kurt Heine. 2008 war Jürgen Matschie Mitbegründer der „ASA-Gruppe Fotografie“, ein Zusammenschluss der Fotografen Georg Krause, Frank Höhler und Thomas Kläber (die beiden letzteren sind ebenfalls im Bestand der Deutschen Fotothek vertreten), die zusammen ausstellen und publizieren. Jürgen Matschie lebt und arbeitet in Bautzen im Stadtteil Seidau. (st) 27. Februar 2023
Fotografien von Jürgen Matschie im Bestand der Deutschen Fotothek unter www.slubdd.de/matschie
Die Deutsche Fotothek ist Kooperationspartner der Ausstellung „Ducy Domoj – Unterwegs nach Hause“ zu Jürgen Matschie vom 12.11.2023 bis zum 25.02.2024 im Sorbischen Museum in Bautzen.
Die Türme von Bautzen festhalten, sie mit mehreren Farben versehen und ein einzigartiges Kunstwerk erschaffen - wer das mit einem Siebdruck versuchen möchte, ist beim Steinhaus in Bautzen gut aufgehoben. Das soziokulturelle Zentrum bietet das ganze Jahr über Kurse für alle Altersgruppen an. Die nächste Siebdruck-Werkstatt ist am 23. und 24. Februar, dann aber nicht im Steinhaus in der Steinstraße, sondern in der Goschwitzstraße 38 im Hinterhaus.
Siebdruck erhält im Jahr 2023 als ständiges Kursangebot einen festen Platz im Steinhaus-Programm. Dabei wird das Angebot aufgrund der Thematik und der technischen Anforderungen aber nicht wöchentlich, sondern alle zwei Monate als Blockveranstaltung an zwei bzw. drei Tagen stattfinden, teilt das Steinhaus dazu mit. Die inhaltliche Gestaltung übernehmen im Wechsel Axel Matz, Anja Herzog und Bimmi Breidel. Der erste Block dieser Art läuft am 23. und 24. Februar jeweils von 10 bis 17 Uhr mit Axel Matz. Er gilt in vielerlei Hinsicht als aktive Figur im Raum Dresden und Ostsachsen. Matz ist als Mitstreiter der Dresdener Siebdruck-Gemeinde für Konzertposter aktiv, die sich in jährlichen Gemeinschaftsausstellungen dem Thema „Colored Gigs“ widmet. Außerdem betreibt er sein eigenes Label „Krakenduft Records“, auf dem er Bands mit meist regionalem Bezug mit qualitativ hochwertigen Veröffentlichungen würdigt, heißt es weiter über den Workshop-Leiter. Seine Werkstatt in Bautzen widmet sich den technischen und gestalterischen Grundlagen des Siebdrucks. Axel Matz will hier bei der Ideenfindung und -verfeinerung behilflich sein und eventuell auch bei der Gestaltung von Konzertpostern tatkräftig assistieren. Und auch das schreibt das Steinhaus: Wer weiß, ob entstandene Arbeiten auch am nächsten Konzert-Abend im Steinhaus zu sehen sein werden? (st) 10. Februar 2023
Mehr Infos zur Anmeldung und den Teilnahmegebühren online unter www.steinhaus-bautzen.de
Ansprechpartner für Rückfragen: Karsten Richter, Tel. 03591/5318077 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Weitere Infos zu Axel Matz:
https://diehodruck.org
https://krakenduft.de
https://www.colored-gigs.de
Seite 1 von 23